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NEWS 5.11.2018

Bringt die DSGVO eigentlich auch Vorteile für Unternehmen? Ja!

5. November 2018

 

Unternehmen, Organisationen, Vereine, Behörden und sonstige öffentliche Stellen, die Daten von EU-Bürgern verarbeiten, arbeiten seit vielen Monaten daran die DSGVO-Compliance herzustellen. Nach dem Einsatz von unzähligen internen Manntagen, stellen sich Unternehmen zurecht die Frage, ob die gesetzlichen Vorgaben auch unternehmensinterne Vorteile mit sich bringen. Wir können diese Frage definitiv mit JA beantworten.

​Gartner prognostizierte im Jahr 2017, dass bis Ende 2018 nicht mehr als 50 Prozent der Unternehmen die Compliance-Vorschriften rechtzeitig erfüllen werden. Eine IDC-Studie im Q4/2017 ergab, dass 44 % der deutschen Unternehmen noch keine konkreten technischen oder organisatorischen Maßnahmen zur Vorbereitung auf die DSGVO getroffen hatten.

 

Trotz der Tatsache, dass durch eine Datenschutzverletzung hohe Strafandrohungen durch Aufsichtsbehörden bestehen, sind der Vertrauensverlust von Kunden, Partnern und Mitarbeitern und der damit im Zusammenhang stehende Verlust von Aufträgen und die wiederum dadurch verursachten Umsatzeinbußen um ein Vielfaches schlimmer. Das Centre for Economic and Policy Research bezifferte diese negativen Auswirkungen als neun Mal so hoch wie die auferlegten finanziellen Sanktionen der Aufsichtsbehörden.

Tatsächlich gibt es viele gute Gründe für Unternehmen, die Vorgaben der DSGVO ernst zu nehmen, sie zu erfüllen und schließlich einen Mehrwert für das eigene Unternehmen zu generieren:

Digitale Transformation:

Welche Daten sind für meine Geschäftszwecke notwendig und welche Daten verarbeite ich (ohne Mehrwert) darüber hinaus? Wie und in welcher Form werden diese Daten erfasst (in der Regel unstrukturiert und nicht gesteuert)? Welche Daten sind wo gespeichert? Sind es nur Daten oder gewinnen wir aus diesen Daten auch Informationen? Wie können die Korrektheit und Genauigkeit der Daten sichergestellt werden, um sie besser und zielgerichteter einsetzen zu können? Wie ist der interne Datenfluss? Wo gibt es Medienbrüche? Wie können digitale Technologien besser genutzt werden?

Diese Fragen stellen sich Unternehmen nicht erst seit der DSGVO. In der Regel wird die Antwort von der IT-Abteilung erwartet. Mit der DSGVO werden diese Fragen (wenn auch indirekt) auf gesetzlicher Basis gestellt.

 

Optimierung der Geschäftsprozesse (und dadurch Steigerung der Produktivität und der Datenqualität):

Alle Abläufe/Prozesse eines Unternehmens werden durch die DSGVO unter die Lupe genommen, d.h. Medienbrüche, Inkonsistenzen in den Unternehmensabläufen, mehrfache Speicherung derselben Daten etc. werden erkannt und dadurch können Prozesse vereinfacht, die Mitarbeiter entlastet und die Produktivität gesteigert werden. Durch die Harmonisierung von IT-Systemen, Datenbanken, Filestrukturen etc. wird eine höhere Datenqualität erreicht. Jeder kennt es: Thomas Gruber wird im Sales-CRM erfasst, seine Verträge liegen am Fileshare im Order Tom Gruber und seine Reklamationen sind im CMS-System des Webshops mit seiner Kundennummer hinterlegt. Dieser Dschungel an einzelnen Informationen kann zu doppelten Aufzeichnungen und falschen Informationen führen und das führt zu einem negativen Erlebnis für Kunden. Die DSGVO kann eine Chance sein die digitalen Vermögenswerte eines Unternehmens zu strukturieren.

 

Verbesserte Kundenzufriedenheit, einheitliche Kundensicht, gesteigertes Kundenvertrauen sowie eine gestärkte Kundenbindung:

Kunden erwarten eine einheitliche Anwendererfahrung. Wenn Kundenbetreuer schnell auf die richtigen Daten zugreifen und den Kunden umgehend Hilfestellungen leisten können, verbessert sich dadurch automatisch das Kundenerlebnis. Die Mitarbeiter haben sofort die richtigen Informationen zur Hand und müssen die Daten nicht an verschiedenen Stellen suchen.

Wenn wichtige Informationen nicht miteinander verknüpft sind, verpassen Unternehmen Geschäftsgelegenheiten. Wenn Kundendaten abteilungsübergreifend miteinander verbunden sind, erzeugt das eine umfassende und vollständige Sicht, welche Zusammenhänge aufzeigt und versteckte Chancen aufdeckt. Unternehmen können sich an den Wünschen ihrer Kunden orientieren und die Produkte und Leistungen gezielt an Kundenbedürfnisse anpassen.

Unternehmen müssen ihre Vertrauenswürdigkeit gegenüber Kunden beweisen. Dies gilt nicht nur für Produkt- und Dienstleistungsqualität, sondern auch im Umgang mit Kundendaten. Investiert ein Unternehmen in den Schutz und die Sicherheit dieser Daten baut es Vertrauen auf, sodass Kunden länger treu bleiben. Die DSGVO-Konformität ist damit ein Zeichen der Vertrauenswürdigkeit eines Unternehmens.

 

Datengetriebene Erkenntnisse – aus Daten werden Informationen:

Was für Kreditinstitute und Finanzunternehmen aus Anti-Geldwäsche-Richtlinien und anderen gesetzlichen und unternehmenspolitischen Interessen längst als Standardprozess gilt (KYC – Know your customer) hält nun auch Einzug in andere Branchen. Durch die Kombination verschiedener Datensätze zwischen Personen, Orten und Dingen zeigen sich Verbindungen, die dazu beitragen Kunden besser zu verstehen. Die so gewonnenen Einblicke bieten wertvolle Erkenntnisse und ermöglichen eine bestmögliche Kundenbetreuung.

 

Reaktionszeiten verringern:

Durch den sofortigen Zugriff auf akkurate Daten können Unternehmen schnell auf Kunden- oder interne Anfragen, neue gesetzliche oder regulatorische Bestimmungen oder auch Änderungen des Marktes reagieren. Das bietet Unternehmen mehr Flexibilität und einen Wettbewerbsvorteil.

 

Prognose- und Risikomanagement verbessern:

Anhand von standardisierten, validierten und verifizierten Daten sind Unternehmen in der Lage Profile umfangreiche Auswertungen (Data Mining) und Analysen durchführen und Kundenprofile zu erstellen. Basierend auf diesen Daten haben Unternehmen die Möglichkeit, Entscheidungen und Prognosen über zukünftiges Verhalten und Szenarien zu treffen. Beispielsweise ermöglichen diese Technologien Unternehmen, personalisierte und für Kunden relevante Produkte und Dienstleistungen anzubieten und somit zielgerichtete, erfolgreichere Kampagnen umzusetzen (im Gegensatz zu flächendeckenden einheitlichen Werbemaßnahmen, die Kunden als eher lästig und störend empfinden). Konsumenten entscheiden innerhalb von wenigen Sekunden, ob eine erhaltene Information für Sie relevant ist oder nicht.

 

 

 

 

Quellen:

Gartner Studie: https://www.gartner.com/en/newsroom/press-releases/2017-05-03-gartner-says-organizations-are-unprepared-for-the-2018-european-data-protection-regulation

IDC-Studie: https://idc.de/de/ueber-idc/press-center/65095-idc-studie-zur-eu-datenschutz-grundverordnung-44-prozent-der-unternehmen-in-deutschland-sind-noch-nicht-ausreichend-vorbereitet

Studie des Centre for Economic and Policy Research: https://voxeu.org/article/financial-market-wrongdoing-fines-vs-reputational-sanctions

Wir, secriso Consulting, können Ihnen dabei behilflich sein, die Vorteile der DSGVO für Ihr Unternehmen zu erkennen und bisher nicht nutzbare Potentiale auszuschöpfen. Profitieren Sie von unserer branchenübergreifenden und internationalen Projekterfahrung! Wir begleiten Sie gern auf dem Weg der digitalen Transformation als externer Datenschutzmanager/Datenschutzbeauftragter.

 

Mehr dazu auf www.secriso-dsb.com

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