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NEWS 15.06.2020

Ist die Stopp Corona-App aus datenschutzrechtlicher Sicht bedenklich?

15. Juni 2020, secriso Consulting

Das Rote Kreuz hat eine Stopp Corona-App entwickelt, um die Covid-19 Infektionen möglichst schnell eindämmen zu können und eine zweite Welle im Herbst zu verhindern. Die App passiert auf der freiwilligen Installation von Personen. Aber natürlich ergeben sich viele datenschutzrechtliche Bedenken innerhalb der Bevölkerung. Insbesondere welche Daten in der App getrackt werden, wer auf die Daten zugreifen kann und ob hiermit Grundrechte verletzt werden könnten.

Die App dokumentiert Begegnungen von zwei Personen die beide die Stopp Corona-App am Smartphone gespeichert haben und mindestens 15 Minuten bzw. weniger als 2 Meter Abstand voneinander halten. Die Datenverarbeitungen erfolgen anonym lokal am Smartphone und werden nicht zentral gespeichert. Es wird sogar sichergestellt, dass die Daten nicht einmal am jeweiligen Smartphone einsehbar sind. Die App basiert darauf, dass im Falle einer Infektion, alle Personen die in den letzten 54 Stunden mit derjenigen oder demjenigen Kontakt hatten eine Warnmeldung erhalten. Diese Meldung ist auf die jeweilige Person auch nicht rückführbar, somit wissen die Personen nicht wer an Covid-19 erkrankt sein könnte.

Die App wurde von Datenschutz-NGOs geprüft und die Verbesserungsvorschläge wurden in der neuen Version entsprechend berücksichtigt. Die vorwiegende Meinung geht dahin, dass die Stopp Corona-App aus datenschutzrechtlicher Sicht vorbildlich entwickelt wurde und die Privacy by Design Einstellungen entsprechend berücksichtigt wurden.

 

Auch in der erstmaligen online Ausgabe der Grazer Datenschutz-Gespräche „Datenschutz in der Corona-Krise(?)“ am Mai 25.05.2020 wurde die Stopp Corona-App von hochkarätigen Datenschutzexperten diskutiert.

 

Trotz alledem wird die App in Österreich sehr zurückhaltend angenommen. Die Downloadzahlen sind sehr gering. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Erfahrungswerte, ob die App auch wirklich das erfüllt was sie verspricht, fehlen und dass viele Bürger aufgrund von gewissen politischen Aussagen sehr distanziert der App gegenüberstehen. Die Zukunft wird zeigen, ob die datenschutzrechtlichen Bedenken in der Bevölkerung auch wirklich bereinigt werden konnten und die App ihr Ziel, nämlich die Eindämmung der Pandemie, erreichen wird.

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