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NEWS 04.02.2019

Datenschutz – jeder ist betroffen

04. Februar 2019

WhatsApp, Facebook oder Instagram sind aus unserer digitalen Welt nicht mehr wegzudenken und wer teilt nicht gerne

Viel wurde über die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) diskutiert und schließlich wurde sie in Österreich sogar zum Unwort 2018 gekürt. Aber wird das der DSGVO gerecht? Handelt es sich dabei wirklich um ein bürokratisches und kompliziertes juristisches Ungetüm, vor dem sich Unternehmen fürchten müssen, oder ist sie essentiell und notwendig zur Umsetzung des Schutzes personenbezogener Daten?

 

Ziel der DSGVO ist natürlich der Schutz der Daten in großen datenverarbeitenden Unternehmen, aber auch als Privatperson muss man vorsichtig im Umgang mit diesen im Wert oft unterschätzen Informationen sein.

 

Thorsten Jost, Geschäftsführer der secriso Consulting GmbH geht in einem Interview mit dem ORF näher auf Probleme und Gefahren bei der Nutzung von sozialen Medien ein.

 

Viele meinen, dass Datenschutz nur die großen Akteure wie Facebook und Co. angeht und diese das Thema schon umsetzen werden oder manche sind gar der Meinung, dass ruhig jeder deren Daten nutzen kann – sie hätten ja nichts zu verheimlichen. Egal welche Einstellung man dazu hat, Fakt ist, dass die Daten von den großen Unternehmen genutzt werden. Zwar haben die meisten Nutzer davor Angst, dass ihre persönlichen Daten im Internet missbraucht werden, jedoch werden Nutzungsbedingungen oft nicht vollständig durchgelesen und einfach akzeptiert, um den Dienst nutzen zu können.

WhatsApp & Co

 

So wissen viele User von WhatsApp zum Beispiel nicht, dass man gemäß den Geschäftsbedingungen - denen man natürlich vor der Nutzung zustimmen muss - beim Hochladen von privaten Fotos die Rechte am Bild verliert bzw. WhatsApp umfassende Nutzungsrechte eingeräumt werden. Das bedeutet nichts anderes, als dass die Fotos sogar für eigene Werbung verwendet werden können – im schlimmsten Fall für eine Art der Werbung, die dem Betroffenen nicht zusagt. Auch der Übermittlung der Daten an Facebook stimmt man bei WhatsApp zu. Zwar wird in den Nutzungsbedingungen die Verwendung der übermittelten Daten „auf das Betreiben der Dienste“ eingeschränkt, aber so wirklich weiß keiner, was das in der Praxis bedeutet.

 

Kinder und Jugendliche

 

Vor allem Kindern und Minderjährigen muss der bewusste Umgang mit digitalen Medien nahegebracht werden. So wurden durch die DSGVO die Altersgrenzen angehoben. WhatsApp Nutzer müssen nun 16 Jahre alt sein, um ohne Zustimmung des Erziehungsberechtigten den Dienst nutzen zu dürfen. Kindern muss bei sozialen Netzwerken unbedingt erklärt werden, dass Fotos, die über WhatsApp geschickt oder bei Instagram veröffentlicht wurden, nicht mehr aus dem Internet verschwinden. So kann der Fall eintreten, dass unbedacht veröffentlichte Fotos später im Internet zu finden sind und sich bei der Jobsuche als hinderlich herausstellen können oder schlichtweg peinlich sind.

 

Aber auch Eltern müssen sich zunehmend der Gefahren von veröffentlichten Fotos ihrer Kinder bewusst werden. Allzu oft posten Eltern von ihrem Nachwuchs unbedacht Bilder, ohne sich mit den damit verbundenen Konsequenzen zu beschäftigen. So haben Minderjährige einerseits das Recht am eigenen Bild, andererseits muss man sich auch damit beschäftigen, dass Fotos von kleinen Kindern oft auch Pädophile auf den Plan rufen – erst recht, wenn es sich um Strand- oder Badefotos handelt. So werden solche Bilder oft auf eigenen Seiten angezeigt, veröffentlicht und verteilt – und welche Eltern wollen das schon für ihr Kind?

 

Somit bleibt den Benutzern nur anzuraten, dass sie im Umgang mit sozialen Medien bedacht handeln. In Netzwerken sollten nicht wahllos unbekannte Personen hinzugefügt werden – wer kennt schon genau deren Gesinnung. Auch die Möglichkeiten für Schnüffeleien sollten eingeschränkt werden. In den Datenschutzregelungen der sozialen Netzwerke ist das meist mehr oder weniger einfach umsetzbar, indem man die Sichtbarkeit von Postings für den Benutzerkreis einschränkt und Fotos, die einem Schaden könnten, erst gar nicht postet.

 

Wenn diese Punkte nun berücksichtigt werden, steht der sorgenfreien Nutzung der Dienste nichts im Wege und die Datenschutz-Grundverordnung hat ihren Dienst getan, indem die Nutzer sensibilisiert und datenschutzfreundliche Einstellungen in den Netzwerken forciert werden.

secriso Consulting bietet für den sicheren Umgang mit personenbezogenen Daten Schulungen an, wenn gewünscht auch mit Fokus auf die Nutzung von WhatsApp, Facebook und Co.

 

Link zum ORF Artikel: https://kaernten.orf.at/news/stories/2960121/

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